Ausstellungen | »Träum weiter von Arkadien«

Träum weiter von Arkadien

Die Malerei der gebürtigen Coesfelderin Mechtild van Ahlers generiert sich ganz aus dem uner-schöpflichen Reich der Farben. In ihrem neuesten Werkzyklus »Träum weiter von Arkadien« erstrahlt der Mythos dieses antiken Ideals in einem duftigen und atemberaubenden Farbenkosmos. Ihre Bilder entfalten eine geradezu betörende Sinnlichkeit und eine ungetrübt frische Vitalität. Dabei scheint es, als ob die Farben ihrer Malerei völlig losgelöst von jeglicher irdischen Schwere in einem flüchtigen, aber glückseligen Moment erglühen. Das Werk Mechtild van Ahlers wird nun erstmalig vom 07. Oktober bis 04. November 2011 in der Galerie Michael Nolte in Münster präsentiert.


Eine meist lichte Helle strahlt dem Betrachter aus dem abstrakten Hintergrund entgegen, aus dem einzelne Farben auftauchen und sich zu Gebilden formieren, die die reichhaltige Welt zarter Blüten und farbenprächtiger Blumen heraufbeschwören. Filigrane Linienspiele verbinden astartig diese Farbflecken und erhöhen so die florale Impression dieses Werkzyklus. Die Formkreationen sind ebenso vielfältig wie ihre Assoziationen zu den Dingen in der Natur. Die feinen, nuancenreichen Abstufungen der Farben verschwimmen zu ihren Rändern hin und erzeugen damit eine duftige Leichtigkeit. Alles befindet sich in einem zeitlosen Schwebezustand. Eine endlose schöpferische Emanation der Dinge dringt aus der Tiefe eines grenzenlosen Raumes hervor, deren Entstehung sich ebenso schnell wieder zu verflüchtigen scheint wie sie aus dem Nichts aufgetaucht ist.

Die diffus ineinanderfließenden und teils durchschimmernden Farbflächen mit ihren verschwim-menden Übergängen trägt Mechtild van Ahlers fein, nahezu lasierend Schicht für Schicht auf. In einem langwierigen, immer wieder durch Trocknungsphasen sich verzögernden Prozess komponiert und überarbeitet die Künstlerin ihre Bilder, die im spirituellen Umgang mit der Farbe und technisch an die abstrakten Farbfeldmalereien Mark Rothkos erinnern. Trotz der Zweidimensionalität der Leinwand entwickelt die Malerei Mechtild van Ahlers so eine enorm raumfüllende Qualität, die den Betrachter umfängt und ins Bild hineinzieht. Je mehr Zeit der Betrachter den Werken widmet, umso stärker können sie ihre einzigartige Wirkung auf ihn entfalten.

»Träum weiter von Arkadien« bezieht sich auf den Mythos ›Arkadien‹, der für eine unbe-schreibbare Sehnsucht nach Glück, Frieden und Schönheit und die Suche nach dem verlorenen Paradies steht. Schon in der Zeit des Hellenismus wurde die griechische Landschaft ›Arkadien‹ und das in ihr lebende Hirtenvolk verklärt. Dort verortete man das Goldene Zeitalter, ein friedliches Urzeitalter, in dem die Menschen als zufriedene und glückliche Hirten frei und vollständig im Einklang mit der Natur lebten. Es ist ein Traum von einem Leben und einem Ort, der als reine Illusion nur in unserer Phantasie existiert und an der sich die Kreativität zahlreicher Philosophen, Künstler, Poeten und Literaten entzündete. Auch Mechtild van Ahlers lässt sich von dem Mythos ›Arkadien‹ und den damit verbundenen Assoziationen inspirieren. In ihrer Malerei verwandelt die Künstlerin sie in farbenprächtige »Bild-Träume«, die eine magische Sinnlichkeit ausstrahlen – faszinierend und traumhaft schön.



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Gallery

Im Maulbeergarten

, 100 x 120 cm, 2011, Öl auf Leinwand

Hortensien

, 130 x 220 cm, 2011, Öl auf Leinwand

Mittags

, 150 x 175 cm, 2011, Öl auf Leinwand

Hinterm weißen Oleander

, 135 x 200 cm, 2011, Öl auf Leinwand

Schläferstündchen

, 135 x 120 cm, 2011, Öl auf Leinwand

Gelassen atmet der Tag

, 135 x 200 cm, 2011, Öl auf Leinwand
Konzeption & Design: Mitja Eichhorn